Kein Bild ist für den noch in seiner Liebe gefangenen
Verlassenen so schmerzlich wie die Vorstellung,
dass ein anderer nun die einst ihm gegoltenen
Zärtlichkeiten erfährt.
Solche Bilder verfolgen ihn auch nachts im Traum.
Böses Erwachen
Text: Jörg Lehwald
Schaurige Gestalten huschen
durch die kalte, finstere Nacht.
Wollen mir den Schlaf verpfuschen;
bin schon dreimal aufgewacht.
Horrorrequisiten alle
zieh’n in meinem Geist vorbei:
Pferdefuß und Teufelskralle,
als ob in der Höll’ ich sei.
Nebel, Schloss, knarrende Türen,
grausige, entstellte Fratzen,
Henker mich zum Galgen führen,
Blutsauger, die eklig schmatzen.
Leichen ohne Kopf erheben
sich aus Gräbern, die da offen.
Hexen, die ein Leichtuch weben
und mit Blut sich vollgesoffen.